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Cafe Welcome |
Auch heute war alles einladend vorbereitet: die Tische hübsch gedeckt mit Äpfeln und kleinen Snacks; die Kuchenvitrine prall gefüllt mit ausgewählten Kuchen von Freunden und Wohltätern gespendet; frische Waffeln wurden gerade noch gebacken. Neben Gläsern standen die kalten Säfte und Getränke und die Kaffee-und Teemaschinen schon aktiv. Die Ehrenamtlichen waren bereit.
Mit dem Öffnen der Tür strömten die Gäste herein: junge Familien mit Kleinkindern und Babies, junge Frauen und Männer unter ihnen aber auch Ältere Menschen. Im Gewirre der Sprachen suchen sich alle einen Platz. Beim Kuchen bildet sich eine Warteschlange und Tassen und Gläser werden mit dem gewünschten Getränk serviert.
Zum ersten Mal fällt mir dieser junge Afrikaner auf mit seinen zu kleinen Bällchen gedrehten Haaren.
Nach über 40 Jahren als Missionarin in Sambia hüpft mir das Herz vor Freude. Ich setze mich an den Tisch, an dem er mit zwei jungen Männern Platz genommen hat. Wir begrüßen uns… zögernd herausfindend welche Sprache passt. Alle drei sprechen Englisch aber auch schon ein paar Worte Deutsch, zu denen während unserer Unterhaltung mehrere dazugelernt werden. Bald weiß ich, dass Ali aus Gambia, Omed und Bakhtawar aus Afghanistan erst kürzlich bei uns hier angekommen sind…und noch viel mehr…
Am Tisch in der Ecke sitzen vier Frauen mit Kindern…sie rücken mir einen Stuhl heran. Aus Syrien sind sie geflüchtet, die eine mit Mann und drei Kindern, die andere schwanger, die dritte stillt diskret das Baby. Auf dem Handy zeigen sie Fotos ihrer zerstörten Häuser…
Die Zeit ist um.
Nachdem die jungen Freunde der vorhergehenden Wochen nach Bad Kreuznach versetzt wurden, konnten wir heute neue Bande knüpfen.
Im CAFÉ WELCOME war wieder mal kein Platz mehr frei und mit vielen der geschätzten 80 bis 100 asylsuchenden Menschen habe ich nur einen Blick oder ein Lächeln teilen können.
Am nächsten Dienstag gibt es eine wieder eine Chance.
Schwester Hildegard Nagel.